Montag, 8. September 2014

Fire and Ice II - Jetzt erst recht

War das Wetter am Vortag eher etwas "eingeschränkt verfügbar " und der Wetterbericht versprach auch nicht unbedingt gutes so folgte die positive Überraschung nach dem Aufstehen. Es herrschte strahlender Sonnenschein.  Génial!

Auf der Hauptstraße Nr. 1 ginge es zunächst durch das Breiðdalur Tal in Richtung Egilsstaðir.
Am Ende des Tals schraubte sich die Straße in mehreren Serpentinen und mit respektabler Steigung über den Pass. Faszinierende Ausblicke waren dabei natürlich inklusive. Apropos Hauptstraße Nr. 1. Wenige Kilometer hinter dem Hotel endete die Fahrbahn aus Asphalt und diese Hauptschlagader wurde über den Pass zur Piste.

In Egilsstaðir wird ein Tankstop eingelegt.  Faszinierend dass in diesem kleinen Ort die Geschäfte meist erst um 10 Uhr,  vereinzelt sogar erst um 11 Uhr öffnen. Dafür schließt man schon um 18 Uhr, Samstags um 12.

Weiter auf der Hauptstraße Nr. 1 und in derem Verlauf dem Tal des Jökulsá á Brú folgen wird ein weiterer hübscher Wasserfall besucht der das Wasser aus der Hochfläche ins Tal leitet. Durch die Perspektive bedingt könnte man meinen das Wasser käme aus dem Nichts.

"Nichts" triffte die Beschreibung der Hochfläche Mývatnsöræfi ganz gut. Asche, Steine, erkaltete Lava... das war es. Aber die Ausblicke sind spektakulär und man erkennt bereits fern am Horizont den Bereich mit der vulkanischen Aktivität des Bárðarbunga an von unten leicht rot angestrahlten Wolken.
Unterwegs wird eine Hängebrücke gequert von der man hofft dass diese eine evtl. Flutwelle des Schmelzwassersee aus dem Eroptionsgebiet überlebt

Das nächste Highlight folgt auf den Fuß und zum Glück gibt es noch keine Geruchsfotos.
Warum? Die Hochfläche wird über den Námaskarð Pass zum Mývatn See hin verlassen. Kurz vor dem Pass befindet sich das Hochtemperaturgebiet Hverarönd in dem sich diverse Thermalquellen, Fumarolen und Solfataren befinden die vom aktiven Vulkansystem der Kafla gespeist werden. Die Thermalquellen sind nicht wie die Geysiere aus klarem Wasser bestehend sondern eher kochende Schlammtümpel bzw. Schlammtöpfe. Der aus den Solfataren ausströmende Wasserdampf enthält hohe Anteile von Schwefel, was das ganze Umfeld in eine "besondere Atmosphäre" taucht.

Nach dem Besuch in der Vorhölle geht es über den Pass zur Mittagsrast an der blauen Lagune des Nordens. Wie beim Pendant im Südwesten nutzt man hier das Abfallprodukt Heisswasser der Geothermie für ein Thermalbad, nur eine Nummer kleiner. Das 100 °C heiße Wasser kühlt, bevor es den Becken zugeleitet wird, in einem grossen Behälter ab. Ich habe selten einen so großen Eierkocher gesehen. :-)
Auf dieser Seite des Pass befinden sich die amerikanische und eurasische Pkatte gut sichtbar dicht nebeneinander.

Weiter geht es zum Lavafeld beim Mývatn See, der benachbarte Vulkan erinnert dabei an eine überdimensionale Steinkohlehalde, und diverse Blindkrater in der Nachbarschaft. Diese sehen zwar aus wie kleine Ausgaben der Vulkankegel aus der Volvic Werbung, waren aber nie Vulkane. Ihre Form bekamen sie durch einen besonderen Umstand beim Abkühlen von Lava im Wasser.

Nun geht es weiter nach Akureyri und unterwegs wird auch noch der sehr fotogene Goðafoss Wasserfall besucht.

Während der Fahrt wurde kurzfristig ein Highlight außerhalb des Programms organisiert.
Ein Flug zum Eruptionsgebiet des Bárðarbunga. Ein nicht gerade billiger Spaß, aber wann hat man schon mal die Chance einem Vulkan "ins Auge zu sehen". Selten war die Gelegenheit so günstig und die Ausblicke sowie Eindrücke sind nicht mal mit dem Wort Spektakulär annähernd adäquat zu beschreiben.

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